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Crime Cologne Award 2016 - die shortlist

17/8/2016

 
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Da sind sie: Oliver Bottini mit "Im weissen Kreis", Simone Buchholz mit "Blaue Nacht" und Andreas Pflüger mit "Endgültig". Jedes Jurymitglied konnte drei Bücher nominieren. Satt und zufrieden, wenn nicht eklig von mir selbst eingenommen, strahle ich aus dem Foto, weil es meine drei Vorschläge komplett und geschlossen unter die ersten Drei geschafft haben (und ich vermute, auch wegen Fabian Pasalks freundlicher Photoshopaktivitäten).

v.l.: Orkun Ertener, moi, Gisa Klönne, Margarethe von Schwarzkopf, Klaus Bittner.

Preisverleihung auf der Crime Cologne im September!
Die Jurybegründungen für die drei Titel:

Oliver Bottini: Im weißen Kreis
Fünf Jahre hatte Oliver Bottini seinen Leserinnen und Lesern Zwangsabstinenz verordnet, jetzt ist sie zur Freude der Süchtigen wieder da: Die alkoholkranke Serienermittlerin Louise Bonì aus Freiburg. Ihre Wiederkehr IM WEISSEN KREIS führt zurück ins Jahr 2006. Durch einen verdeckten Ermittler erfährt sie, dass ein Bund von Alt- und Neonazis Waffen bei der Russenmafia in Baden-Baden kauft. Was nicht nur die Freiburger Polizei, sondern auch das Landeskriminalamt alarmiert. Allerdings aus unterschiedlichen Beweggründen, wie Bonì bald zu spüren bekommt. Oliver Bottini schreibt so knapp und auf den Punkt wie sonst kaum jemand. Komplexe Charaktere breitet er in einem einzigen gewitzten Halbsatz aus, wenige Worte reichen ihm, um Stimmungen und Atmosphäre heraufzubeschwören. Sein Roman hält die Spannung von Anfang bis Ende, er unterhält mit Anspruch und Leichtigkeit. Die hohe Schule der Kriminalliteratur.

Simone Buchholz: Blaue Nacht
Die große Kunst von Simone Buchholz ist, dass ihre Sätze lässig wirken, lakonisch, ein bisschen schräg, wie nebenbei hingehauen. Tatsächlich jedoch ist BLAUE NACHT ungemein klug und präzise komponiert und auf den Punkt erzählt. Wenige Sätze genügen der gelernten Journalistin, um das schummrige Hamburg Sankt Pauli überzeugend und atmosphärisch dicht hinauf zu beschwören. Originell und mit hintergründigem Humor taucht sie in die Köpfe, Herzen und Lebenslügen ihrer durchweg kantigen Akteure und verleiht ihnen so eine tiefe Menschlichkeit. Dies gilt selbstverständlich in besonderem Maße für die Hauptfigur: Die kettenrauchende, Astra-Pils-trinkende Staatsanwältin Chastity Riley mit den wohlkaschierten Narben auf ihrer Seele, die eigentlich in den Opferschutz strafversetzt worden ist, sich dann aber doch in den Kampf mit einer Drogenmafia stürzt, der eigentlich gar nicht zu gewinnen ist. Dass dieses Szenario beklemmend real wirkt – und realistisch ist – verleiht diesem Kriminalroman seine Brisanz. Simone Buchholz findet die perfekte Balance zwischen Coolness, Humor und Melancholie. Augenzwinkernd und charmant spielt sie wie nebenbei mit der – klassisch männlichen - hardboiled-Erzähltradition und packt und berührt bis zum überzeugenden Schluss.

Andreas Pflüger: Endgültig
Jenny Aaron ist Profilerin beim Bundeskriminalamt - und blind. Vor fünf Jahren gehörte sie zu einer Elitetruppe, die international agierte, als sie bei einem misslungenen Einsatz in Barcelona schwer verletzt wurde und erblindete. Heute nun bitten ihre ehemaligen Kollegen in Berlin sie um Hilfe. Ein im Gefängnis sitzender Frauenmörder hat seine Psychologin getötet und verlangt, nur mit Jenny reden zu wollen. Jenny Aaron nimmt den Auftrag an und muss bald erkennen, dass dies der Beginn eines quälenden 48stündigen Showdowns ist, der quer durch Berlin führt und ihr sowohl physisch als auch psychisch alles abverlangen wird. Wie Andreas Pflüger in ENDGÜLTIG die Erzählperspektiven wechselt und die Spannungsschraube immer stärker anzieht, ist einfach meisterhaft. Und mit Jenny Aaron hat er eine innovative Heldin geschaffen, von der wir mehr lesen möchten.

Zum CRIME COLOGNE AWARD:
Mit dem Crime Cologne Award wird eine Autorin oder ein Autor für einen Kriminalroman ausgezeichnet, der in deutscher Originalsprache zwischen 2015 und dem Frühjahr 2016 erschienen ist. Prämiert wird ein Werk, das sowohl sprachlich als auch thematisch und psychologisch überzeugt – und dabei spannende Unterhaltung auf herausragendem Niveau bietet. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird in Form einer Stahlskulptur verliehen, die von dem Kölner Design-Studenten Dustin Schulz und in Kooperation mit der »Köln International School of Design« gestaltet wurde. Die Gewinnerin oder der Gewinner wird im Rahmen der Eröffnungsgala der CRIME COLOGNE am 18. September gekürt. Die drei Nominierten werden ebenfalls im Rahmen des Festivals (19. September bis 3. Oktober) lesen.

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